Vertraue deinem Herz – Meet the Tribe Anja Marinkovic

Vertraue deinem Herz. Diese Intuition für die eigene Bewegung, deine ganz individuelle Geschichte wieder entdecken, dass ist das was du in Anjas Stunden erfahren kannst. „Meine Yogastunde ist so…

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Vertraue deinem Herz. Diese Intuition für die eigene Bewegung, deine ganz individuelle Geschichte wieder entdecken, dass ist das was du in Anjas Stunden erfahren kannst. „Meine Yogastunde ist so wie eine Leinwand, und jeder bringt die Tools mit die er an dem Tag hat, verschiedene Farben, verschiedene Formen, und zaubert dann daraus das Gemälde auf die Leinwand, was ihm oder ihr an dem Tag möglich ist.“ Ein Gespräch mit einer wundervollen Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen unverstellten Blick auf die Geschichten ihrer Mitmenschen zu behalten. Mit offenem Herzen zu schauen. 

Zoom unser neuer Freund und Helfer. Da Corona es nicht mehr zulässt sich im öffentlichen Raum zu treffen, verabreden Anja und ich uns zu einem klassischen Zoom Coffee Date. Es ist noch früh und wir beide sind etwas verschlafen, als ich sie frage, ob ich das Gespräch aufnehmen darf. „Solange es nicht auf Youtube landet.“ Lacht Anja. „Natürlich. Ich hatte vor eine Reportage alla Carrie zu machen – Jung and Fabulouse, im Shaby Schick.“ Wollte ich sagen. Habe es mir dann aber doch verkniffen. Obwohl wir ‚nur‘ in einem virtuellen Raum sitzen, ist die Stimmung vertraut. Es ist diese Aufmerksamkeit, die Anja einem schenkt, dieses Gefühl von hundertprozentigem Präsent-Sein, was die Gespräche mit ihr zu einem unglaublich wohltuenden Erlebnis machen.

Bewusst im Moment sein. Es zulassen raus aus dem Kopf und ins spüren zu kommen.

Raphaela: Das schöne und wichtige daran, in dem Gespräch das wir führen, ist auf deine individuelle Persönlichkeit einzugehen. Zu zeigen was dich zu Anja macht. Trotzdem frage ich jetzt Anfänglich erstmal ‚wann hast du mit Yoga angefangen?‘ Das ist einfach etwas, was alle wissen wollen. Inklusive mir. (Lacht)

2013 während ihrer Ausbildung bei Iwanson kam Anja zum Yoga. So viel vorweg: Es war nicht Liebe auf den ersten Blick.

Anja: Wann habe ich mit Yoga angefangen? Das war  2013, als ich meine Vollzeit-Tanzausbildung bei Iwanson angefangen habe. Wir hatten im Rahmen der Ausbildung eineinhalb Stunden Yoga in der Woche. Immer Freitag Abends nach bereits 5 Tagen mit jeweils 6-9h Training, und ich hab alles daran gehasst. (Lacht)

Raphaela: Stimmt, dass hast du schon mal erzählt. Was für eine Yoga-Art war das, war das auch Vinyasa?

Anja: Das war Vinyasa Flow und eigentlich super restorativ, super sanft und doch ging da gar nichts bei mir.

Raphaela: Wann würdest du sagen, ist dann dieser Umschlagpunkt gekommen, dass du gesagt hast ,Ok, Yoga tut mir doch gut, oder ich mache es doch gerne?

Anja: Das war 2014, ein Jahr später. Nach dem ich die Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste, konnte ich so lange keinen Sport oder irgendwas machen, also mich gar nicht bewegen eigentlich. Yoga war das erste nach dieser langen Phase ohne Bewegung, was ich ausprobiert habe. Mir kam da der Gedanke “Aber irgendwas muss doch da dran sein. Alle reden davon, dass es so gut ist, warum hat mir das dann nicht gut getan?”

Dann habe ich mich damit auseinandergesetztund erkannt, dass die Yogastunden zuvor eigentlich das zum Vorschein gebracht haben, was ich nicht sehen wollte. Es hat mir so deutlich gezeigt, wie müde ich war und wie komplett ausgelaugt, weil ich einfach die Asanas nicht machen konnte damals. Yoga war das, wo ich mal nicht nur “Gas und geht schon”-mäßig drüberbügeln konnte, weil ich das Konzept nicht gewohnt war, wie sonst im Training, sondern so deutlich aufgezeigt bekommen habe, was mir fehlt.

„Yoga war die erste Ehrlichkeit, die mir in der Form entgegengebracht wurde.“

Es war einfach viel zu viel in der Zeit. Und dann dachte ich mir, naja Anja- dadurch dass dir das Yoga so genau gesagt hat, was nicht stimmt, wird es ja das Richtige sein, weil es zumindest ehrlich ist. Ganz ohne Maske und Störfaktoren, die mich ablenken konnten und alles gut reden konnten, war Yoga das erste Ehrliche, was mir entgegen kam. Und so dachte ich mir, diese Ehrlichkeit probierst du jetzt noch mal aus. Vielleicht wird es ja diesmal positiv, wenn du mal darauf hörst. Dann Ende 2014, fast eineinhalb Jahre später war meine erste Bewegungseinheit eine Yogastunde. Und ab da war ich verliebt.

Yoga hat mir gezeigt, dass man loslassen darf. Nicht immer über sein Limit gehen muss.

Die erste Stunde hat mich so tief berührt – übrigens bei der selben Lehrerin, Daniela Mühlbauer, wie auch zur Ausbildungszeit. Sie konnte damals nichts dafür und war später auch genau die fantastische Yogalehrerin, die sie auch bereits bei den von mir als so schlimm empfundenen Stunden war. Nur, dass sich meine persönliche Wahrnehmung eben um 180 Grad gedreht hat.

Raphaela: Wie war dann die Evolution von du merkst, dass es dir gut tut, zu, ich hab wirklich das Bedürfnis diese Yogalehrer Ausbildung zu machen und das als Beruf auszuüben?

Anja: Ich habe das erstmal für mich so weiter gemacht. Viele Stunden pro Woche in Yogastudios, dann auch langsam bei anderen Lehrer*innen, habe für mich selbst zu Hause geübt und dann später zusätzlich auch Yogatherapie Stunden genommen.

Raphaela: Wie sehen Yogatherapie Stunden dann aus, was ist da die Besonderheit?

Anja: Die Besonderheit ist, dass du mit deinen Dysbalancen oder Defiziten, je nach dem ob psychischer oder physischer Natur, dich der Yogalehrerin komplett anvertraust. Die Stunde, das war eine Einzel Session, ich hatte nicht viele, es waren 4 oder 5 Stück, wird dann auf dich maßgeschneidert. Das hat mir in dem Fall so gut getan, weil ich in der großen Gruppe manchmal vielleicht auch Sachen gemacht habe, die dann doch noch nicht gut für mich waren, sowohl körperlich, als auch mental betrachtet.

„Ich habe mich über die Yogatherapie Stunden besser kennen gelernt und wusste dann ‚Ah, das ist jetzt genau das Richtige für mich.‘“

Anja: Zu der Zeit habe ich Sportwissenschaften studiert und damals dann für mich entdeckt – ich hab da schon Tanzunterricht, Kinderballett und Fitnesskurse gegeben – dass das was ich weiter geben möchte, nicht nur der Sport ist, sondern eigentlich viel mehr das Yoga ist. Alles was ich an Benefits für mein Leben erfahren habe wollte ich teilen. Eineinhalb Jahre später habe ich dann die Ausbildung zur Yogalehrerin gemacht.

Raphaela: Die Ausbildung war auf Bali, oder?

Anja: Die war auf Bali, genau. Ich habe tatsächlich von Sinah über sie erfahren. Sinah hat nicht genau dort die Ausbildung gemacht, wo ich war, aber sie hatte eine Gastlehrerin, die dann meine Ausbildung gemacht hat. Diese Gastlehrerin hat in der Zwischenzeit selber eine Schule gegründet. Die Ausbildung war dort sehr energiebasiert. Also sehr viel auf alternative Heilmethoden, Reiki und sehr spirituell, kaum körperlich. War zu dem Zeitpunkt genau das Richtige für mich.

Raphaela: Würdest du sagen, dass die Ausbildung dich in deinem Stil zu unterrichten geprägt hat?

Anja: Was ich mitgenommen habe ist, dass die Chakren in meinem YTT als Basis aller Bewegung gelten und anhand der Dysbalancen, die sich in unseren Energiezentren manifestieren, die Praxis drum herum gebastelt wird. Ich nutze es jetzt nicht nur mit dem Fokus, da für mich so viel mehr Aspekte mit einspielen als nur “ungreifbare” Energie. Physis und Psyche, auch im sehr wissenschaftlichen und greifbaren Kontext, dürfen meiner Ansicht nach nicht vernachlässigt werden. Aber es spielt sicherlich eine große Rolle für meine Praxis.

Menschen zuhören. Ihre Geschichten unvoreingenommen sehen. Darum geht es Anja in allen Lebensbereichen.

Wer schon einmal in Anjas Stunden wart, spürt die tiefgreifende Verbundenheit zwischen dem energetischen Körper und dem physischen, der in ihrer Praxis herausgearbeitet wird. Es ist die persönliche Geschichte, die sich über den Körper ausdrücken lässt, diese psychische Qualität, der Erfahrungen jedes einzelnen, welche sich in jeder individuellen Bewegung widerspiegelt. Man lässt seine Intuition wieder aufleben, dieses innige Gespür, was man für sich selbst hat, welches sich jedoch so oft, von Konventionen und Vorstellungen überlagern lässt.

„Herzarbeit“ verbindet das Mentale, Energetische und das Körperliche, Aktive des Herzens.

Raphaela: Du hast dich dann mit Herzarbeit während deines Studiums selbstständig gemacht?

Anja: Da hieß es noch gar nicht Herzarbeit, sondern das kam dann eigentlich erst nach der Yoga Ausbildung. Ich hatte zwar schon davor angefangen Yoga zu unterrichten, es nur nie explizit gesagt. Aber da es Teil meiner alltäglichen Bewegung war, habe ich eben auch Elemente aus dem Yoga in meine Stunden einfließen lassen und weitergegeben. Letztendlich ist Herzarbeit dadurch entstanden, dass ich einen schönen Namen finden wollte, der allgemeine Arbeit in den verschiedenen Feldern zu einer Philosophie vereint. Ein Begriff, der auf das verweist, was wir einfach bereits in uns haben. Raus aus dem Kopf und aus dieser ständigen Arbeit, die wir darin leisten, und hineinspüren ins Herz.

Eben das, was uns intuitiv leitet: unser Herz. Zum anderen beschreibt es aber auch das Herz bezogen auf diesen physisch, körperlichen Aspekt. Wenn das Herz arbeitet sind wir einfach da, lebendig und können uns körperlich spüren. Es verbindet all die Aspekte, das Mentale, Energetische und das Körperliche, Aktive. Herzarbeit war für mich eine gute Schnittstelle all diese Qualitäten zu vereinen.

Vertraue deinem Herz  – raus aus dem Kopf und rein in das Vertrauen

Raphaela: Was mich noch interessiert ist, das wo du sagst, das bin ich und das mache ich und das ist das was in meinen Stunden irgendwo diese Besonderheit schafft. Warum heißen deine Stunden zum Beispiel Heart Flow? Das hat in dem was du erzählt hast, schon angeklungen, aber vielleicht kannst du darauf noch ein wenig mehr eingehen.

Anja: Was ich auch immer so schön für mich in jeder Stunde neu entdecke, egal ob es jemand ist, der schon lange da ist oder komplett neu ist: jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen. Ich hab meine Geschichte zu erzählen, die meine Lebensgeschichte sein kann oder auch einfach die Erzählung des Tages. Jeder bringt etwas Neues mit. Und wenn man tief genug schaut auf allen Ebenen, und dazu gehört einfach auch diese Körperliche im Yoga, dann erkennt man, dass eigentlich jeder Mensch etwas wahnsinnig besonderes an sich hat und auch in sich trägt, was da tief verwurzelt ist.

„Jeder Mensch hat etwas wahnsinnig besonderes an sich, eine Geschichte, die tief verwurzelt ist.“

Diese Besonderheit, die jeder an sich hat, das möchte ich herausarbeiten. Das passiert dann in meinen Yogastunden. Ob in der Meditation, den Atemübungen oder tatsächlich dann in den körperlichen Übungen. Die dürfen auch schon einmal ein bisschen herausfordernder sein. Meine Stunden sind glaube ich ganz gut dafür bekannt, wie die Barre Stunden auch. 

Es ist der Aspekt, dass auch manchmal über mentale Blockaden hinaus gearbeitet werden kann. Natürlich nur bis zu einem Grad, wo man sich immer noch gut fühlt. Aber, genau dann, wenn wir erkennen, dass da so viel mehr in uns steckt, als wir vielleicht auch von uns selbst meinen, können wir uns selbst und andere besser kennen lernen, weil wir uns etwas Unbekanntem öffnen. Vor allem dann, wenn wir unsere Geschichte, auf diesen verschiedenen Wegen teilen können.

„Diese Besonderheit, die jeder an sich hat, das möchte ich herausarbeiten.“

Das ist das was ich ermöglichen möchte und was ich so spannend finde. Jeder Tag kann da auch voll unterschiedlich sein. Wenn ich an einem Tag nicht so viele Mittel zur Verfügung habe, um nach außen zu gehen, um zu zeigen wer ich denn sein kann, auch mir selbst zeige wer ich sein kann, dann ist es eben so. Meine Yogastunde ist wie eine Leinwand. Jeder bringt die Tools mit, die an dem Tag zur Verfügung stehen. Verschiedene Farben, verschiedene Formen, und zaubert dann daraus das Gemälde auf die Leinwand, was ihm oder ihr an dem Tag möglich ist.

Die eigene Geschichte durch Bewegung zeichnen, dass ermöglicht dir Anja in ihren Stunden.

Raphaela: Voll schön, die Analogie.

Anja: Dann ist halt das Bild jeden Tag auch unterschiedlich. Aber genau so ist es auch schön zu wissen, dass es jedes Mal eine andere Geschichte dahinter gibt. Genau das versuche ich herauszubekommen in den Stunden. Oder allgemein in allem was ich in meinem Leben mache. Geschichten hören. Menschen kennen lernen. Weil wir dann voneinander lernen können, am allermeisten.

Ich verstehe jetzt, was dieses besondere Gefühl ausmacht, welches Anja einem im Gespräch vermittelt. Sie sieht dich, in einer möglichst ehrlichen unvoreingenommenen Weiße. Wir verabschieden uns, aus der Virtualität in die Aktualität des Alltages, in dem jede von uns ihre eigenen Wege geht. Sie kreuzen sich in letzter Zeit viel zu selten. Eines nehme ich mit, aus den 30 min. die wir mit einander verbracht haben, wenn man aufmerksam schaut findet man Besonderheit in jeder Geschichte, in jedem Moment den man zuhört und sich auf sein Gegenüber einlässt, als wäre sie oder er eine Erzählung, welche sich vor einem entfaltet.

Mit Anja praktizieren kannst du jeden Freitag Live Online im Yoga Heart Flow II, von 18:00 bis 19:00h.

Oder du schaust in Anjas Ballet Barre Stunde vorbei. Jeden Freitag Live Online, von 17:00 bis 17:45h und Samstags 11.45 – 12.15h

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Außerdem kannst du mit Anja auf YouTube durch einen Twist and Happy Hamstring Flow fließen.

Alle Fotos sind von Susanne Schramke: https://susanneschramke.com

Die Zeichnung ist von Anja Marinkovic.

Interview-Führung und Artikel: Raphaela Baumgartner.